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Abschluss Bachelor - Was kommt danach?

Jeder, der auf „Bachelor" studiert, egal ob in einem geistes-, sozial- oder naturwissenschaftlich ausgerichteten Studiengang, steht vor der großen Frage: Was mache ich nach und vor allem mit meinem Abschluss? Prinzipiell gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, die für  euch nach dem Erhalt des ersten berufsqualifizierenden Abschlusses in Frage kommen. Es handelt sich dabei um:

  • Master
  • Berufseinstieg
  • Zusatzqualifikationen

Um euch die Entscheidung des „Danach" etwas zu erleichtern, haben wir für euch Wissenswertes zu den drei verschiedenen Möglichkeiten zusammengetragen. So könnt ihr euch über die verschiedenen Wege, die ihr nach dem Bachelorabschluss einschlagen könnt, informieren, um den passenden Weg für euch selbst herauszufinden.

1. Master

Die wahrscheinlich naheliegendste Alternative ist ein sich anschließender Master. Dieser kann einerseits dem Ausbau der eigenen Kompetenzen im wissenschaftlichen Bereich und damit einer Karriere in der Forschung dienen. Andererseits kann im Master auch ein völlig neuer Bereich kennengelernt werden, wodurch die eigenen Kenntnisse generell erweitert werden. Schließlich bietet sich das Masterstudium aber auch an, um die eigenen beruflichen Vorstellungen weiter zu konkretisieren, wenn man sich nach dem Bachelor noch nicht sicher ist, wohin es gehen soll.
Ob man für den Master den Studienort wechselt oder in der gleichen Stadt bleibt, muss jeder für sich entscheiden. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Für den Studienortswechsel spricht das Kennenlernen einer neuen Stadt, Hochschule und anderer Lehrmethoden. Außerdem steigert es die eigene Flexibilität. Der Vorteil des Verbleibens am gleichen Studienort ist es, vorhandene Kontakte und Beziehungen pflegen und nutzen zu können, beispielsweise wenn man mit dem Gedanken spielt, zu promovieren.

1.1 Mastertypen

Selbst wenn ihr euch sicher seid, dass ihr weiterstudieren möchtet, bleibt nicht nur die Frage nach dem Masterstudiengang, sondern auch nach dem Mastertyp offen. Zurzeit wird zwischen zwei Mastertypen differenziert:

  • Der konsekutive Master

Ein konsekutiver Masterstudiengang baut direkt auf einem Bachelorstudiengang auf. Er kann den Bachelorstudiengang fachlich fortführen, vertiefen oder fachübergreifend erweitern. Seit 2008 verankern die Strukturvorgaben der Kultusministerkonferenz (KMK) auch fachlich andere Masterstudiengänge als konsekutive Studiengänge, so dass nur die weiterbildenden Studiengänge abgegrenzt sind.
Konsekutive Masterstudiengänge können an verschiedenen Hochschulen, auch an unterschiedlichen Hochschularten und auch mit Phasen der Berufstätigkeit zwischen erstem und zweitem Abschluss studiert werden.

  • Der weiterbildende Master

Weiterbildende Master setzen qualifizierte berufspraktische Erfahrungen von i.d.R. nicht unter einem Jahr voraus. Die Inhalte des weiterbildenden Masterstudienganges sollen die beruflichen Erfahrungen berücksichtigen und an diese anknüpfen. Weiterbildende Masterstudiengänge entsprechen in den Anforderungen den konsekutiven und führen zu dem gleichen Qualifikationsniveau und zu denselben Berechtigungen.

1.2 Die Bewerbung

Wie beim Bachelor muss man sich auch für die meisten Masterplätze bewerben. Welche Voraussetzungen für einen Master notwendig sind und welche Herausforderungen bei der Mastersuche und -bewerbung auf euch zukommen können, seht ihr hier:

  • Auslandsaufenthalt

Die wenigsten Masterstudiengänge fordern einen Auslandsaufenthalt während des Bachelorstudiums. Dennoch sollte ein solcher während des Bachelorstudiums in Betracht gezogen werden, da er eine gute Möglichkeit darstellt, um sich persönlich weiterzuentwickeln und seinen Horizont zu erweitern. Neben dem Fremdsprachenerwerb spielt der Auslandsaufenthalt eine wichtige Rolle im Ausbau sozialer Kompetenzen.

  • Bachelorzeugnis mit Abschlussnote

Das Abschlusszeugnis ist eure Eintrittskarte in das Masterstudium. Das offiziell abgeschlossene Erststudium ist die wichtigste Voraussetzung für den Masterplatz. Ihr könnt euch aber auch ohne euer Zeugnis vorläufig für einen Masterstudiengang bewerben, müsst das Abschlusszeugnis aber entsprechend nachreichen. Wichtig für die Unterlagen der vorläufigen Bewerbung ist, dass ersichtlich wird, welche Leistungen bzw. Fächer ihr mit welchem Ergebnis belegt habt, sodass ein Rückschluss auf eure Abschlussnote möglich ist. Ein vom Prüfungsamt beglaubigtes Transcript of Records ist hierbei die einfachste und sicherste Variante.
Die Abschlussnote gibt Aufschluss darüber mit welchem Ehrgeiz ihr euer Studium betrieben habt. Obwohl ein Abschluss mit einem Schnitt von 2,5 und schlechter als nicht erstrebenswert gilt, müsst ihr nicht den Kopf in den Sand stecken. Es gibt zahlreiche Programme, die einen solchen Schnitt ebenfalls zulassen. Dies gilt gewöhnlich für zulassungsfreie Studiengänge. In allen Fällen ist das Abschlusszeugnis zwingend notwendig.

  • Eignungsprüfung

Bei einigen Masterstudiengängen ist es notwendig, im Vorfeld der Zulassung eine Eignungsprüfung zu absolvieren. Die Eignungsprüfung kann in mündlicher oder schriftlicher Form erfolgen. Diese Prüfung soll zeigen, dass ihr das benötigte Fachwissen bzw. die notwendigen Fremdsprachenkenntnisse für das bevorstehende Studium mitbringt. Gleichzeitig sichert die Eignungsprüfung die Qualität des Studienganges, da sich alle Studienbeginner auf einem ähnlichen Wissensstand befinden. Vor dieser Prüfung braucht ihr keine Angst zu haben, da man sich in der Regel gut auf die Eignungsprüfung vorbereiten kann (im Falle einer Einladung zur Eignungsprüfung erhält man eine Literaturliste). Darüber hinaus wird in den meisten Masterstudiengängen auf eine Eignungsprüfung verzichtet.

  • Engagement

Die Abschlussnote allein reicht meist nicht aus, um zu seinem „Traummaster" zugelassen zu werden. Neben dem Besuch der regulären universitären Veranstaltungen legen viele Masterstudiengänge - so wie auch spätere Arbeitgeber - Wert auf soziales Engagement. Dadurch könnt ihr beweisen, dass ihr keine „Fachidioten" seid und euch in der realen Welt jenseits des universitären Alltags behaupten wollt und könnt.

  • Empfehlungsschreiben

Manche Universitäten und Studiengänge verlangen ein bis zwei Empfehlungsschreiben von Dozenten, um die persönliche Eignung sowie die Motivation des Studierenden einzuschätzen. Ob ihr ein solches Empfehlungsschreiben benötigt, findet ihr in der entsprechenden Ausschreibung des Masterstudienganges.

  • Fremdsprachenkenntnisse

Englischkenntnisse sind eine Notwendigkeit in vielen Studiengängen sowie auf dem Arbeitsmarkt. Mithilfe anerkannter Sprachzertifikate, z.B. IELTS oder TOEFL für den englischsprachigen Bereich, können die vorhandenen Kenntnisse belegt werden. Einige Studiengänge verlangen außerdem sichere Kenntnisse in einer zweiten modernen Fremdsprache. Hierzu gehören u.a. Französisch, Italienisch oder Russisch.

  • Lebenslauf

Der Lebenslauf erlaubt einen Einblick in euer bisheriges Leben, d.h. alle absolvierten Ausbildungen, erworbenen Kenntnisse und zusätzlichen Erfahrungen. Der Lebenslauf stellt die einfachste Möglichkeit dar, sich ein Bild vom Studienbewerber und seinen Qualifikationen zu verschaffen. In den meisten Fällen wird der Lebenslauf, wenn überhaupt benötigt, in tabellarischer Form verlangt.

  • Motivationsschreiben

Die meisten Universitäten verzichten auf das Motivationsschreiben. Wird es doch verlangt, sollte es eine persönliche Begründung für den Studiengang und die Hochschule enthalten. Ein gutes Motivationsschreiben sollte den Leser beim ersten Durchsehen von eurem Willen und der Fähigkeit, das Masterstudium zu meistern, überzeugen. Ein Verweis auf bereits vorhandene Erfahrungen und Kenntnisse, die im Zusammenhang mit dem angestrebten Masterplatz stehen, ist an dieser Stelle sehr hilfreich. In der Regel umfasst ein Motivationsschreiben 1 bis 2 Seiten.

  • Praktika

Bei vielen Masterstudiengängen ist mindestens ein bereits absolviertes Praktikum Zulassungsvoraussetzung. Vorgeschrieben sind im Normalfall 6 bis 8 Wochen. Ein Praktikum benötigen vor allem Studierende eines technischen bzw. naturwissenschaftlichen Studienganges sowie Studierende aus sozialwissenschaftlichen Bereichen. Das Praktikum, im In- oder Ausland absolviert, zeigt, dass ihr bereits die Gelegenheit hattet eure theoretisch erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten in der Praxis anzuwenden.
Obwohl in der Regel zwischen freiwilligen Praktika und Pflichtpraktika unterschieden wird, ist ein Praktikum während des Bachelorstudiums dringend zu empfehlen, da ein Praktikum das Austesten von Interessen- und Vertiefungsgebieten ermöglicht und ihr somit euer späteres Tätigkeitsfeld genauer definieren könnt.

  • Zulassungsbeschränkung

Ähnlich wie bei den Bachelorstudiengängen untergliedern sich die Masterstudiengänge in zulassungsfreie und zulassungsbeschränkte Studiengänge. Die jeweilige Entscheidung darüber, ob es sich um einen zulassungsfreien oder zulassungsbeschränkten Studiengang handelt, trifft die zuständige Universität. In der Regel gilt hierbei, dass man für zulassungsfreie Studiengänge nur den Nachweis über ein abgeschlossenes Erststudium erbringen muss. Zulassungsbeschränkte Studiengänge variieren in ihren Zulassungskonditionen. Neben den bereits genannten möglichen Bewerbungsformalitäten, u.a. Motivationsschreiben, Lebenslauf oder Engagement, spielt bei zulassungsbeschränkten Studiengängen vor allem die Abschlussnote eine wichtige Rolle.

2. Berufseinstieg

Wer kennt sie nicht, die unliebsame Frage: „Und - was kannst du später einmal mit deinem Abschluss machen?". Seit der Umstellung auf Bachelor und Master hat sich das Problem der beruflichen Orientierung weiter verschärft. Inzwischen ist es nicht mehr der Studiengang, sondern gleich der gesamte Abschluss, der in eine zweifelhafte Lage geraten ist.

Doch wie schlecht steht es um den Bachelorabschluss und einen anschließenden Berufseinstieg tatsächlich? Handelt es sich beim Bachelorabschluss wirklich um einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss?

Berufsqualifizierender Hochschulabschluss nach nur drei Jahren, junge und dynamische Arbeitskräfte, selbst die Gehälter gleichen sich denen der Masterabsolventen mehr oder weniger im Beruf an - was in der Theorie rosig klingt, muss sich in der Praxis noch behaupten.

Unter der Fragestellung „Bachelorabschluss – Bereit für das Berufsleben?" trat das Career Center an Bachelorabsolventen heran und wollte es genauer wissen. Wir befragten die Absolventen zu Themen wie "aktuelle Tätigkeitsbereiche", "Vor- und Nachteile des frühzeitigen Berufseinstieges", "Verbesserungsvorschläge bezüglich des Bachelorstudiums" sowie "Tipps für Studierende im Bachelorstudium". Das Ergebnis ist aufschlussreich – aber lest selbst.

Unsere Interviewpartner sind ...

Maria Landgraf: Bachelor of Arts, Pädagogik

Maria Landgraf

Maria Landgraf

Aktuelle Tätigkeit: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am ISW – Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung gGmbH Halle (Saale).

Zum Interview:
Interview_Landgraf.pdf (103,1 KB)  vom 16.01.2013

Christian Hetke: Bachelor of Science, Betriebswirtschaftslehre

Christian Hetke

Christian Hetke

Aktuelle Tätigkeit: Master-Programm in Management, HHL-Leipzig Graduate School of Management, Leipzig

Zum Interview:
Interview_Hetke.pdf (101,4 KB)  vom 16.01.2013

Kristin Schubert: Bachelor of Arts, Angewandte Medienwirtschaft

Kristin Schubert

Kristin Schubert

Aktuelle Tätigkeit: Meet   Success AG - Marketing/Consulting, Projektmanagerin

Zum Interview:
Interview_Schubert.pdf (137,1 KB)  vom 16.01.2013

Michael Seifert: Bachelor of Science, Chemie

Michael Seifert

Michael Seifert

Aktuelle Tätigkeit: Praktikant bei der AllessaChemie GmbH

Zum Interview:
Interview_Seifert.pdf (34,8 KB)  vom 16.01.2013

3. Zusatzqualifikationen

Für alle diejenigen unter euch, die sich nicht sofort nach dem Abschluss festlegen möchten, was sie mit ihrem Leben anfangen werden,lohnt es sich, eine kleine Auszeit nach dem Bachelorabschluss zu nehmen, um neue Einblicke zu erhalten. Oft sind die zusätzlichen Erfahrungen, die man dabei sammelt, hilfreich, um seinem Berufwunsch näher zu kommen bzw. um herausfinden, was nicht in Frage kommt. Ein Praktikum, eine Anstellung als Lektor oder Sprachassistent sowie Auslandsreisen können neue Impulse und Anregungen für den weiteren Verlauf im Leben geben.

Einige Master und Berufe verlangen Erfahrungen und Kenntnisse, die man während des Bachelorstudiums nicht erwerben konnte. Dazu zählen z.B. der Erwerb von Fremdsprachen - vielleicht in Verbindung mit einem Auslandsaufenthalt - oder das Vorweisen bereits vorhandener Berufserfahrung, ggf. durch weitere Praktika, sowie die Aneignung fächerübergreifender Soft Skills. Hierfür bietet die Auszeit nach dem Studium einen guten Entfaltungsraum.

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